Wenn Stille schwer fällt: Meditation während du dich bewegst
- marcus wendt
- 29. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Aug.
Kennst du das Gefühl, dass du dich gerne mehr entspannen würdest – aber beim Stillsitzen sofort unruhig wirst? Dass Gedanken kreisen, der Körper zappelt und du dich fragst, ob Meditation wirklich etwas für dich ist? Dann könnte die Gehmeditation, auch als bewegte Meditation bekannt, genau das Richtige für dich sein.
Was ist Gehmeditation?
Die Gehmeditation ist eine Form der Achtsamkeitsmeditation in Bewegung. Sie stammt ursprünglich aus der buddhistischen Tradition und wird dort genutzt, um Meditation in den Alltag zu integrieren – nicht nur im Sitzen auf dem Kissen, sondern mitten im Leben. Der Fokus liegt dabei nicht auf dem Ziel, irgendwo anzukommen, sondern im gegenwärtigen Moment zu sein – Schritt für Schritt.
Statt die Stille zu erzwingen, nutzt du deine Bewegung als Anker für deine Aufmerksamkeit. Und gerade wenn du dich beim Sitzen rastlos fühlst, kann das bewusste Gehen dir helfen, innerlich ruhiger und zentrierter zu werden.
Warum ist die Gehmeditation so hilfreich?
Viele Menschen erleben klassische Meditation als herausfordernd – gerade in stressigen Lebensphasen. Gedanken rasen, der Körper rebelliert, die Stille wird zur inneren Bühne für Unruhe. Hier setzt die Gehmeditation an. Sie verbindet sanfte Bewegung, Atem und Achtsamkeit und hilft dir so, ganz natürlich zur Ruhe zu kommen.
Der große Vorteil: Du musst nichts „leisten“. Du gehst einfach – achtsam, bewusst und präsent.
Die fünf wichtigsten Punkte, die du beachten solltest:
Wähle einen ruhigen Ort: Ein Park, Garten oder eine ruhige Passage im Haus – Hauptsache, du kannst ungestört etwa 10 Schritte gehen.
Gehe bewusst: Lenke deine Aufmerksamkeit auf jeden einzelnen Schritt. Spüre deine Füße, wie sie den Boden berühren und wieder abheben. Du musst nicht langsam oder schnell gehen – sondern bewusst.
Koordiniere deinen Atem: Einatmen – Schritt. Ausatmen – Schritt. Diese einfache Verbindung bringt deinen Geist zur Ruhe.
Lass Gedanken los: Wenn dein Geist abschweift, was ganz normal ist, kehre sanft zurück – zu deinem Atem, zu deinen Schritten, zu deinem Körper.
Integriere es regelmäßig: Du kannst Gehmeditation als feste Praxis üben – oder sie in deinen Alltag einfließen lassen, z. B. auf dem Weg zur Arbeit oder beim Spazieren gehen.
Bewegte Meditation: Auch Teil unserer Kurse
In unserem Zentrum ist die bewegte Meditation ein natürlicher Bestandteil vieler unserer Angebote.
Falls die Gehmeditation für dich nicht passend ist, kannst du auch durch fließende Bewegungen wie im Qi-Gong oder sanften Yoga in die Welt der bewegten Meditation eintauchen und Achtsamkeit in Bewegung erleben.
Lass dich gerne von uns anleiten, um noch tiefer entspannen zu können – egal, ob du Anfänger:in bist oder schon länger übst, du bist herzlich willkommen!
Eine kleine Praxis für den Einstieg
Probiere es direkt aus – vielleicht gleich nach dem Lesen dieses Artikels:
Finde einen ruhigen Ort, an dem du ca. 10 Schritte gehen kannst.
Stell dich hin, schließe kurz die Augen, atme tief ein und aus.
Öffne langsam die Augen, setze deinen rechten Fuß bewusst auf den Boden. Dann den linken.
Spüre die Erde unter deinen Füßen. Spüre, wie dein Körper getragen wird.
Verbinde deine Schritte mit dem Atem: Einatmen – Schritt, Ausatmen – Schritt.
Lass Gedanken einfach vorbeiziehen. Kehre zurück zur Empfindung deiner Füße.
Wenn du am Ende deines Weges angekommen bist, bleibe einen Moment still stehen. Dann kehre achtsam zurück.
Diese Praxis dauert nur wenige Minuten – aber ihre Wirkung kann dich den ganzen Tag begleiten.
Fazit: Meditation muss nicht still sein
Wenn dir das Sitzen schwer fällt, bedeutet das nicht, dass du nicht meditieren kannst. Im Gegenteil: Es gibt viele Wege, achtsam zu sein – die Gehmeditation ist einer der zugänglichsten und wohltuendsten davon.
Probiere sie aus – mit Neugier, ohne Druck. Und erlaube dir, Schritt für Schritt zurück in deine Mitte zu finden.
Herzliche Grüße,
Marcus & das TAO-Qi.life Team
Kommentare